B-Junioren: Zuerst den Kopf besiegen, dann den Gegner

Wenn man Geschichten zum Thema Teamgeist, Mannschaftsleistung und mentale Stärke benötigt, dann war die letzte Woche das Paradebeispiel schlechthin.
Nachdem in den letzten 4 Wochen geradezu nichts zusammenlief, und wir nach der Landes- auch die Bezirksliga verspielt haben, wurde zum krönenden Negativabschluss beim Nachbarn in Hüttigweiler sogar im Pokal 3:1 verloren. Spätestens ab jetzt war mehr als offensichtlich, dass die Mannschaft seit Wochen in einem mentalen Tief festhängt. Man muss dazu sagen, dass die Mannschaft in der Form die erste Saison überhaupt spielt und nahezu niemand bisherige Erfahrungen mit Leistungsanspruch, Druck oder Rückschlägen hatte.


Also Kopf aus! Ball an! 
Mit dem klaren Ziel, uns weiter unbeirrt darauf zu konzentrieren, unsere Spielidee umzusetzen und unsere Gegner damit zu beherrschen, ging es nun zum neuen Tabellenführer nach JSG Saar Mitte. Der Spielverlauf stellte alles der letzten Wochen auf den Kopf mit einer einzigen Ausnahme: Es sollte „noch“ nicht so sein, dass wir das Glück auf unserer Seite haben.
Über 80 Minuten wurde von unserer Seite über Kiril Schener mit schönen Aufbauspiel aus der Abwehr und kombinationsstarken Pässen ein ums andere Mal Ball und Gegner laufen gelassen. Einzig der letzte Pass konnte noch nicht sicher seine Abnehmer im Sturm finden. Einziges Mittel des Gegners (wie auch ausnahmslose alle Mannschaften der Quali) lange Bälle ohne große Idee mit Hoffnung auf Zufallsereignisse und Fehler.
Genauso sollte auch dieses Mal wieder kommen. Ein eigentlich harmloser Schuss aus 25 Meter rutschte auf dem nassen Naturrasen unserem Torhüter aus der Hand und kullerte ins Netz und es stand wie aus dem Nichts 1:0 für Saar Mitte. Dieses Mal wurde allerdings kein Kopf in den Sand gesteckt und liess sich vom eigenen Spiel nicht abbringen. Weiterhin war man spielbestimmend und merkte dem Gegner sichtlich an, dass man sich das etwas anders vorgestellt hatte.
Es fehlte entweder am letzten Pass oder das Aluminium stand im Weg und es wollte einfach kein Tor gelingen. Auf der anderen Seite konnte der Gegner dann kurz vor der Pause mit Hilfe des Unparteiischen plötzlich auf 2:0 ausbauen. Na ja, ich sage mal knapp 8 Meter Abseits, kann man mal übersehen.


Auch hier haben wir weiter unser Spiel verfolgt, aber ein Tor sollte einfach nicht gelingen. Bis zur 70. Minute als Ali Al Shareef wunderbar aus dem Mittelfeld in die Spitze freigespielt wurde und sicher am Torwart vorbei in die linke kurze Ecke einschob. Im weiteren Verlauf konnten wir noch einen Lattentreffer durch Konstantin Keil verzeichnen, ehe der Gegner dann durch ein Eigentor von uns nach Eckball zum sehr schmeichelhaften 3:1 Erfolg stellte.
Fazit aller Beteiligten: Es hat sich nicht wie eine Niederlage angefühlt, sondern vielmehr als ein Sieg über den eigenen Kopf und für die Mentalität!Am letzten Spieltag zu Hause gegen SC Halberg / Brebach galt es die mentale Wende nun. Endlich wieder in zählbares umzuwandeln. Für Halberg / Brebach ging es um den Einzug in die Bezirksliga bei einem vermeintlich schwachen Gegner in Wemmetsweiler.
Noch vor Beginn fiel unser Spielführer Konstantin krankheitsbedingt aus, so dass wir gleich auf 2 Spieler positionsfremd einsetzen mussten. Aber wie der Trainer schon seit Wochen sagt: Wenn wir abrufen, was wir können sind wir auf vielen Positionen flexibel, kaum auszurechnen und vor Allem in dieser Klasse schwer zu schlagen.
Und genauso sollte es auch kommen. Ab Minute 1 gab es keinen Zweifel daran, dass an diesem Tag nur eine Mannschaft den Sieg einfahren wird. Man war dem Gegner aus Halberg Brebach in allen Belangen haushoch überlegen und ließ außer einer einzigen Chance (herbeigeführt durch eine eigene Leichtsinnigkeit) keinerlei Chance.
Stattdessen wurde erneut gefällig im Spielaufbau über unserer Dreierkette ein Angriff nach dem anderen mit schnellen Seitenwechseln über die Flügel nach vorne getragen. Kein Ball wurde verschenkt und so blieb dem Gegner nicht selten nur das Foul als letzte Option.
Wenn überhaupt fiel der Gegner nur durch Unzufriedenheit und permanente Wechsel auf, konnte aber zu keiner Phase des Spiels wirklich Gefahr erzeugen. Bis zur Halbzeit sollte allerdings kein Tor fallen und so ging es erstmal 0:0 zur Pause.
Nach der Pause das gleiche Bild. Nach dem nun 7. Foul auf ähnlicher Position tritt Enrico Macera zum Freistoß an. Mit Ansage des Trainers zu den Zuschauern:“ und JETZT machen das Tor“ war es John Nicolay der zum Kopfball hochsteigt und aus 7 Meter in den Winkel drückt. Natürlich war der Jubel jetzt groß. Endlich wieder Führung und endlich wieder Rückenwind.
Im weiteren Verlauf wurde nun der Gegner immer wieder durch kluges Verschieben und Aufrücken aus der Dreierkette daran gehindert lange oder auch scharfe Bälle in die Spitze zu spielen. Enrico Macera ungewohnt auf der 6 gewann nahezu alle Kopfballduelle im Mittelfeld und immer wieder war es Abdulla AL Shareef der auf seiner bisher unbekannten Außenbahn gefährlich auf die Grundlinie vordrang. Unser Mittelstürmer Leon Straßner sammelte sich die Bälle immer anspielbar aus dem Mittelfeld und so waren es zwei hervorragend vorgetragene Konter über die benannten Spieler, welche einmal von John Nicolay mit brasilianischer Übersicht zum 2:0 und abschließend das 3:0 von Leon Straßner zum Endstand den niemals gefährdeten Sieg brachten.
Klasse Leistung Jungs mit ganz starkem Come Back!
Wir haben wertvolle Erfahrungen gesammelt und blicken jetzt als Team gestärkt nach Vorne ….