Transkript Podcast „Corona-Warn-App“, 20.06.2020
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
seit Dienstag haben wir ein neues wichtiges Werkzeug im Kampf gegen die Pandemie: Die Corona-Warn-App des Robert-Koch-Instituts. Ich freue mich sehr darüber, dass schon in dieser ersten Woche Millionen von Ihnen die App heruntergeladen haben. Jeder und jede, der die App nutzt, leistet einen Beitrag dazu, das Virus auch zukünftig unter Kontrolle zu halten. Und ich freue mich über die vielen Unterstützer, die mit uns dafür werben, die App zu nutzen. Es hat sich gelohnt, dass wir bei der Entwicklung auf absolute Transparenz, auf umfassenden Datenschutz und höchste IT-Sicherheit geachtet haben. Heute können wir sagen: Diese App verdient Ihr Vertrauen. Sie sichert Ihre Privatsphäre, indem sie die Daten, die sie erzeugt, konsequent verschlüsselt, pseudonymisiert wie die Experten sagen. Geodaten werden nicht erhoben. Daten werden nicht zentral gespeichert. Das heißt: Die App weiß weder, wer Sie sind, noch wo sie sich bewegt haben, und sie kennt auch nicht die Identität derjenigen, die Sie getroffen haben. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und Informationsfreiheit waren bei der Entwicklung von Beginn an eingebunden. Die App kann nun unser Begleiter und Beschützer werden. Sie merkt sich, welchen Smartphones wir mit unserem eigenen Smartphone nahegekommen sind und warnt uns, wenn bei einer der Personen, der wir in den letzten 14 Tagen nah begegnet sind, das Coronavirus diagnostiziert worden ist. Wer so informiert wird, dass ein erhöhtes Ansteckungsrisiko bestand, kann dann schnell reagieren, sich selbst isolieren und rasch testen lassen, um Gewissheit zu bekommen – und sich und andere zu schützen. Ohne diese technische Hilfe der App sind Gesundheitsämter weiterhin nur auf das Gedächtnis und die Auskunftsbereitschaft von infizierten Menschen angewiesen. Und wer kann sich schon an alle Begegnungen der letzten 14 Tage erinnern, wer kennt schon jeden, neben dem er vielleicht in der U-Bahn saß… Eines ist ganz wichtig: Die Benutzung der App ist absolut freiwillig. Es gibt keine Belohnung für die Benutzung und keinen Nachteil, wenn sich jemand dagegen entscheidet. Aber es gibt, davon bin ich überzeugt, sehr gute Argumente für die App. Das ureigene Interesse natürlich, zu erfahren, wenn man möglicherweise einem Ansteckungsrisiko ausgesetzt war. Aber genauso auch der Nutzen, der für die Gemeinschaft in dieser App steckt. Und je mehr mitmachen, desto größer ist dieser Nutzen. Gemeinsam, mit Vernunft und Verantwortungsgefühl haben wir die Ausbreitung des Virus eingedämmt. Verschwunden ist es nicht. Und niemand kann voraussagen, wie sich die Lage entwickelt. Solange kein Impfstoff gefunden ist, müssen wir lernen, mit dem Virus zu leben. Lernen, uns wieder freier zu bewegen, privat wie am Arbeitsplatz UND gleichzeitig wachsam und vernünftig zu bleiben. Die Corona-Warn-App ist ein wichtiger Helfer, wenn es darum geht, Infektionsketten zu erkennen und zu unterbrechen. Am wichtigsten bleibt es, neue Infektionen von vornherein zu vermeiden. Und dafür kommt es nach wie vor darauf an, wie wir uns alle verhalten. Abstandhalten, Händewaschen und das Tragen von Alltagsmasken bleiben unerlässlich. Es ist mir wichtig, das noch einmal zu betonen. Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger ich möchte auch diejenigen von Ihnen, die es noch nicht getan haben herzlich bitten: Laden Sie die kostenlose App herunter und nutzen Sie sie. Ich danke Ihnen. Bleiben Sie gesund.
Bundeskanzlerin Angelika Merkel